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Die Pfarrkirche von Kauns

Hl. Jakobus d. Ä.

Geschichte

Der im Kern mittelalterliche Kirchenbau wurde mehrmals umgestaltet und erweitert. Ende des 15. Jhdts. wurde der romanische Vorgängerbau durch einen spätgotischen Neubau ersetzt. Vom mittelalterlichen Bau ließ man nur den Turm stehen. Nach einem neuerlichen Umbau im barocken Stile ist für 1761 eine Weihe belegt. In den Jahren 1886 und 1899 bis 1901 wurde die Kirche dann wieder regotisiert. Der Turm war schon 1892 erhöht worden.

Äußeres

Nur mehr die spärlichen Reste erinnern an das ehemals spätgotische Gotteshaus. Das 5-jochige Langhaus und der einjochige Chor mit 3/8-Schluss sind gleich breit. Beide Außenwände sind durch 3/4-hohe spätgotische Dreieckslisenen mit Maßwerkgiebeln und Kreuzblumen gegliedert. Die Maßwerkfenster sind neugotisch. Den Langhausmauern sind niedrige, segmentbogige Arkaden aus dem 19. Jhdt. vorgeblendet. An der Südwestecke ist ein achteckiger neugotischer Treppenturm mit anschließender offener Kapelle, heute als Kriegergedächtniskapelle genutzt, angebaut. An die Chorsüdseite schließt die Sakristei an. Die Blendarkaden sind an der Westfassade über dem Portal hochgezogen. Über dem rundbogigen historisierenden Portal öffnet sich ein neugotisches Maßwerkfenster. Im Giebel steht eine Statue Johannes d. T., seitlich sieht man Blendfelder mit Malereien vom Ende des 19. Jhdts. Der am 4. Langhausjoch angebaute Nordturm mit gekoppelten rundbogigen Schallfenstern trägt einen Giebelspitzhelm. 

Innenraum

Das Westjoch und der Chor sind durch einen Gurtbogen auf eingezogenen Pfeilern vom Langhaus abgesetzt. In den durch die Rippen gegebenen Feldern malte Thomas Köhle zu Anfang des 20. Jhdts. die Gewölbefresken: in den Mittelfeldern im Chor Christus mit Hostie und Kelch, im Langhaus Maria mit Kind, Ecce Homo, Maria dolorosa, Salvator und das Jüngste Gericht. In den seitlichen Feldern des Langhausgewölbes sieht man links die Heiligen Anna, Barbara, Margaretha, Magdalena, Agnes, Filomena, Kassian, Martin und einen Engel mit Posaune, rechts Joachim, Johannes Bapt., Franziskus, Laurentius, Bernhard, Alfons, Blasius, Medardus und ebenfalls einen Posaunenengel. Die Zwickel sind durch Blattranken ausgefüllt. Derselbe Künstler malte auch das Wandbild von Christus Erlöser. Die ornamentale Bemalung der Chorwände wurde übertüncht.
Die Fensterverglasung stammt vollständig vom Ende des 19. Jhdts., gefertigt von der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck: 2 Chorfenster stellen die Verkündigung dar, die übrigen Scheiben sind ornamental gestaltet. Der neugotische Hochaltar von Josef Bachlechner aus dem Jahre 1903 ist eines seiner besten Werke. der filigran geschnitzte Aufbau trägt im Mittelbaldachin eine Herz-Jesu-Statue, bekrönt von der Taube des Hl. Geistes. Der Tabernakel mit dem Kruzifix unter reich geschnitztem Gesprenge ist von zwei betenden Engeln unter Baldachinen flankiert. Die Mittelstatue wird von zwei, auf hohem Sockel und unter einem Baldachin stehenden Engeln begleitet, jener links mit dem Schweißtuch der Hl. Veronika, der rechts mit den Leidenssymbolen Kreuz, Lanze, Nägel und Dornenkrone. Die Seitenteile nehmen unter reicht geschnitztem Gesprenge links die Szenen Petrus und Christus am See Genezareth, rechts die Enthauptung Petri mit der Simultandarstellung der Enthauptungs des Jakobus im Hintergrund auf. Als Schreinwächter stehen links der Hl. Florian und rechts der Hl. Sebastian. Am linken Seitenaltar steht in der Mittelnische die Statue der Immaculata, links Antonius mit Jesus, rechts Aloisius und oben ein Engel mit Schriftrolle. Im Mittelpunkt des rechten Seitenaltares steht die Statue des Hl. Josef mit Jesus, flankiert von den Heiligen Notburga und Isidor, darüber ebenfalls ein Engel mit Schriftrolle. Von der Ausstattung um 1900 blieben das Kommuniongitter, die hölzerne Westempore, das Chorgestühl, die Kirchenbänke, Beichtstühle, die Stationsreliefs und das Orgelgehäuse erhalten. Den offenen Nischenraum der Kriegergedächtniskapelle in der SW-Ecke ziert ein Kruzifix von Bachlechner.

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